Am 19.09.1916 erließ der F.d.U. für 16 U-Boote der Hochseeflotte den Befehl zu einer Operation vor den Stützpunkten der Grand Fleet in Nordengland und Schottland. Diese Operation sollte der Aufklärung darüber dienen, in welchen Stützpunkten sich die Großkampfschiffverbände der Engländer derzeit aufhalten. Bisherige Beobachtungen der UB-Boote brachten hierzu keine hinreichenden Anhaltspunkte. Aus einem aufgefangenen Funkspruch vom 12.09. schien sich lediglich zu ergeben, dass sich das erste Schlachtkreuzergeschwader in Scapa Flow befindet.
Den Booten wurden verschiedene, nach taktischen Gesichtpunkten ausgewählte Einsatzorte zugewiesen. So sollte U 54 als taktische Nr. 1 des Verbandes den nördlichen Ausgang des North-Minch, einer Meerenge zwischen dem schottischen Hochland und der Hebriden-Insel Lewis, besetzen und hatte damit den westlichsten Standort. Andere U-Boote wurden rund um die Orkneys und entlang der englischen Ostküste bis hinunter an die Küste von Yorkshire bei Flamborough Head positioniert. Die Operation sollte zudem durch die beiden Flandern-Boote UB 27 und UB 35 unterstützt werden.
Bei Kontakten mit feindlichen Streitkräften sollten Aufklärungssignale für die anderen U-Boote abgegeben werden, sobald es der eigene Angriff zuließ. Weiterhin sollten ab dem 22.09. Luftschiffangriffe gegen Ziele in England erfolgen. Diese Einsätze sollten den U-Booten von den Funkstationen SMS Arkona, Brügge und Nauen mit verschlüsselten Stichworten bekanntgegeben werden. Nach früheren Beobachtungen der Luftschiffe ging man davon aus, dass die Engländer in Erwartung der Angriffe eine oder mehrere Sicherungslinien, bestehend aus Kreuzern, Zerstörern und Bewachungsdampfern entlang der Ostküste bis 80 sm auf See hinaus einrichten würden. Diese sollten angegriffen werden, wobei auch neuartige Torpedos gegen flachgehende Ziele (Zerstörer, Bewacher) erprobt werden sollten.
Die Fahrt von U 54:
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