HMS Anchusa

HMS  Anchusa

Typschiff der Anchusa-class sloops (28 Schiffe - Convoy sloops)

Stapellauf: 21.04.1917, 1.290 BRT

Länge: 79,9 m, Breite 10,7 m, Tiefgang 3,8 m

Werft: Workman, Clark & Co. Ltd, Belfast

Auftraggeber: British Royal Navy

Antrieb: 3-fach Expansionsdampfmaschine, 3 Kessel, 2.800 PS

Besatzung: 100 Mann, davon 79 Mann gefallen 

Bewaffnung: 2 x 12 (15,6 cm) Pfund-Kanonen, 1 x 19,1 cm Haubitze, 4 x Wasserbombenwerfer

Verwendung: Q-ship oder Konvoi-Bewachung

white ensign
HMS Anchusa - Sloop

 

F.T.-Obergast Georg Haidt beschreibt den Angriff auf HMS Anchusa:

 

Am 13. ging es mit großer Fahrt über Wasser nach Westen. Viele Tümmler spielten um uns herum. Das war für uns ein Zeichen eines bevorstehenden Witterungsumschlages. Gegen Abend überzog sich der Himmel, und der Seegang wurde stärker. War das Wetter schuld, daß sich in der weiten Runde kein Gegner blicken ließ? Erst am 15. mittags, nachdem wir vorher den defekten Kreiselkompaß umgebaut hatten, kamen die ersten feindlichen Bewacher in Sicht, die bis gegen Abend vergeblich hinter uns herjagten.

Nachts zwei Uhr dreißig näherte sich uns ein 13 000-Tonnen-Dampfer. Sofort wurde zum Angriff übergegangen. Das Schiff, es mag wohl wertvolle Ladung an Bord gehabt haben, lief mit solch hoher Fahrt, daß wir fast nicht Schritt zu halten vermochten.

Zwei Uhr fünfundfünfzig kam das Kommando: „Rohr eins und zwei los!“

Ein Doppelschuß auf 1000 Meter Entfernung!

Zwei mächtige Detonationen und – der Dampfer sinkt. Noch trotzt er, bäumt sich auf und ragt mit dem Bug senkrecht aus dem Wasser. Eigentümlich schwelende Flammen zucken aus dem Schiff.

Wir entfernen uns mit „äußerster Kraft“. Plötzlich speit dort mitten im Meer ein Vulkan. Unter unerhörtem Krachen fliegt der ganze Dampfer, in Atome zerrissen, in die Luft. Ein weißglühender Fleck, sonst nichts! Auf uns hagelt es ununterbrochen herunter. Eisenstücke in allen Größen schlagen rings um uns ein. Eine riesige Sprengwelle läuft auf und begräbt uns bis über den Kopf im Wasser. Wie aus Stein gemeißelt stehen wir da und starren das gewaltige, Verderben bringende Schauspiel an.

 

Anchusa Skizze

Zeichnung des Patrouillenschiffs aus dem KTB U-54

 

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