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HMS Starmount
Modell Glenmay - HMS Starmount

Modell der SS Glenmay alias HMS Starmount

Name

gebaut als GLENMAY

Typ

Frachtdampfer

Stapellauf

05.06.1905

Fertigstellung

07/1905

Werft

Ropner & Son, Stockton-on-Tees

Motorenhersteller

Blair & Co., Stockton-on-Tees

Antrieb

Dreizylinder Dreifach-Expansions-Motor

Vermessung

2485 BRT

Länge

94,50 m

Breite

13,44 m

Erster Eigner

R. Livingston & Co., West Hartlepool

 

 

Geschichte

1915 veräußert an Cambo Shipping Co. Ltd. (Morgan & Cadogan), West Hartlepool

 

06/1917 - 01/1919 Requiriert durch die britische Admiralität als “Q-ship” unter den Namen STARMOUNT, GRAVENY, TRING und GLENMAY

 

1919 verkauft an Kelvin Shipping Co. Ltd. (H. Hogarth & Sons), Ardrossan und umbenannt in BARON DOUGLAS

 

1929 unter dem Namen AFROESSA, bei Kirtatas Bros., Andros

 

06/1940 beschlagnahmt durch die französische Vichy-Regierung in Dakar

 

1941 unter dem Namen SAHARA für die französische Vichy-Regierung

 

16.03.1943 Freigabe in Dakar

 

1943 wieder unter dem Namen AFROESSA bei Kirtatas Bros., Andros

 

1944 als WOOLWORTH für das Kriegstransportministerium als Warenhausschiff in Freetown

 

1952 abgewrackt.

 

F.T.-Obergast Georg Haidt beschreibt den Angriff auf HMS Starmount:

 

Am 30. morgens drei Uhr passierten wir die Fairinsel zwischen den Orkney- und den Shetlandinseln.

Um sieben Uhr kam ein etwa 2500 bis 3000 Tonnen großer Dampfer, schwarz und grau bemalt, in Sicht. Wir griffen ihn unter Wasser an.

„Torpedo los!“ Einige Sekunden später eine starke Explosion. Der Dampfer legt sich auf Schlagseite, seine Leute gehen in die Rettungsboote und rudern weg.

Auf Sehrohrtiefe fahren wir langsam näher. Warum sackt er denn nicht ab? Was ist das? Die Sache wird verdächtig! Gemächlich legt sich der Dampfer wieder auf ebenen Kiel! Wir kommen etwa 80 m an ihn heran. Nichts rührt sich an Bord. Achtern steht einsam ein Geschütz, unbemannt. Unser Turm taucht ganz aus dem Wasser. Auf einmal wird es auf dem Dampfer lebendig. Verdeckte Luken in seiner Bordwand springen auf, sein Deck wimmelt von Leuten, sein Heckgeschütz wird bemannt und – aus maskierten Kanonen erhalten wir ein rasendes Schnellfeuer, dazwischen knattern Maschinengewehre.

Eine U-Bootfalle!

Nun macht der Kasten auch wieder Fahrt. Er liegt aber zu nahe bei, als dass seine Granaten uns Schaden zufügen könnten. Auch die M.G.-Salven sind machtlos gegen unsere Stahlpanzer. Plötzlich sieht der Kommandant, wie an Bord der Falle aus einem Versteck ein Lanzierrohr auf uns gerichtet wird und schon der Torpedo ins Wasser klatscht.

„Torpedolaufbahn auf uns zu! Beide Maschinen äußerste Kraft voraus! Hart Steuerbord! Pressluft auf alle Tanks!“ So hallen die Kommandos durchs Boot.

Zu spät!

Krachend prallt der Torpedo hinten an die Bordwand. Das ist das Ende. Gleich wird die Detonation erfolgen, die unser Boot zerreißt. Die Gedanken wandern in Blitzesschnelle zurück in die Heimat zu den Lieben. Man nimmt Abschied. – Doch die erwartete Explosion erfolgt nicht. Ein Versager! Ein Aufatmen geht durch die Räume des Bootes: „Wir leben noch!“

Auf 40 Meter Tiefe fahren wir schleunigst weg, und lange hallten die Detonationen der Wasserbomben an unser Ohr, die in die Umgebung der Tauchstelle geworfen wurden.

Als wir um zwölf Uhr mittags auftauchten, war ringsum Ruhe und Leere! Nirgends ein verdächtiges Zeichen. Sofort gaben wir Warnungsignale mit genauer Beschreibung der Falle an alle in diesem Gebiet streifenden deutschen U-Boote.

Am 1. Mai stieg die einsame, zerrissene Inselgruppe St. Kilda aus dem Meere auf. Wir lagen an Deck, sonnten uns und erfreuten uns an den paar Freistunden; doch manchen wollte der Gedanke an das Gestern nicht loslassen. Die knöcherne Hand des Todes hatte uns zu nahe berührt.

Ich saß nachmittags in der Funkbude, den Kopfhörer um die Ohren, und nahm die Signale der feindlichen Bewachungsfahrzeuge ab. Tief brummten die britischen Marconistationen. Auf einmal klangen heimatliche Laute an mein Ohr. Eine deutsche U-Bootstation! Ich las ab: „An deutsche U-Boote! Habe gemeldete U-Bootfalle mit Doppelschuß versenkt.“ Mit Mann und Maus ging sie zugrunde. Drei Torpedo waren ihm doch zuviel geworden. Da hat auch die Wattierung nichts mehr geholfen, und ihre Munitionskammern mochten die Himmelfahrt stark beschleunigt haben. Die Türe von meinem Raume riß ich auf und brüllte: „Jungs, ein anderes Boot hat die U-Bootfalle abgebuddelt.“ Ein dreimaliges Hurra dröhnte und schallte durch unsere U-Booträume.

(Es ist unklar, ob an diesem Tag eine andere U-Bootfalle im gleichen Gebiet tätig war. HMS Starmount wurde nicht versenkt.)